Café Auguste

Café Auguste

Im Wartesaal des Badehauses 3 des Sprudelhofs lädt ein liebevoll gestaltetes Tee- und Kuchen-Buffet zum Genießen ein.


Ein paar letzte Handgriffe noch, dann ist Stefanie Knitterscheidt mit dem heutigen Buffet zufrieden. Das Café Auguste hat sie initiiert. Der Name ist inspiriert von Kaiserin Auguste Viktoria, die sich im Frühjahr 1912 in Bad Nauheim einer Badekur unterzog.

Seit Oktober 2023 ist an drei Tagen pro Woche geöffnet. Sie lässt sich immer etwas Neues einfallen. Kuchen und Gebäck sind selbstgemacht, ohne Weizenmehl. Die Bezahlung erfolgt „auf Vertrauensbasis“ – dafür steht eine Kasse auf dem Buffettisch. Bisher läuft alles gut.

— Heimat des Jugendstilforums

Die Gäste wissen das liebevoll gestaltete Angebot zu schätzen – und auch die Atmosphäre. Die Menschen kommen, um Ruhe zu finden. Manche bringen ein Buch mit, um es bei einer Tasse Tee zu lesen; ein Student kam regelmäßig, um an einem der Tische seine Doktorarbeit zu schreiben. Designer der Café-Möbel war kein geringerer als der Sprudelhof-Architekt selbst, Wilhelm Jost.

Das Badehaus 3 wurde im Winter 1907-1908 erbaut und ist das Badehaus im Sprudelhof, welches am besten erhalten ist: Hier gibt es die meisten original erhaltenen Badezellen und auch Wartehalle und Schmuckhof befinden sich weitgehend im Originalzustand. Das Jugendstilforum hat hier seine Heimat gefunden. Die Sammlung von Manfred Geisler mit rund 2.500 Objekten bildet den Grundstock des Jugendstilforums. Aktuell ist die Ausstellung „Stilwende 2.0 - Wege in die Moderne" zu sehen. Sie zeigt Facetten des Kunsthandwerks von der Epoche des Jugendstils und der Belle Époque bis hinein in die 1930er-Jahre.

— Faszination Jugendstil

Stefanie Knitterscheidt ist Industriekauffrau, Köchin, Stadtführerin, Inhaberin eines Catering-Unternehmens, fünffache Mutter, dreifache Großmutter und hat noch Energie, sich intensiv ehrenamtlich für das Café Auguste zu engagieren. Sie führt auch durch die Ausstellung im Badehaus 3. Die Faszination für die Epoche um die Jahrhundertwende hat sie seit ihrer Kindheit. Ihr Großvater Josef Herzig lebte in Bad Nauheim, sie besuchte ihn regelmäßig, reiste aus Nürnberg an. Die Stadt gefiel: „Ich weiß, wo ich mal wohnen werde – in Bad Nauheim“, sagte die damals 6-jährige Stefanie zu ihrem Opa, als er ihr den Sprudelhof zeigte. So kam es. Der Jugendstil hat es ihr seit jeher angetan, und das wird in ihren Führungen durch die Ausstellungen deutlich. Sie weiß, liest und recherchiert viel. Sie möchte die Zeit um 1900 erfahrbar machen.

Stefanie Knitterscheidt ist glücklich im Café Auguste.

Stefanie Knitterscheidt
„Rund 30 Stunden pro Woche engagiere ich mich ehrenamtlich für das Café Auguste und den Jugendstilverein. Es ist viel Arbeit, aber ich gehe immer mit einem Lächeln nach Hause.“

Kunst, Kultur & Kulinarik

Aktuell läuft im Jugendstilforum die Ausstellung „Elfenhaft - Friedrich Wilhelm Kleukens“ – die großformatigen Elfenbilder sind letztmalig öffentlich zu sehen. Kleukens hatte die Bilder um 1907/08 gemalt, ursprünglich hingen sie im Badehaus 2, dann einige Jahre im Hotel Dolce.

Wenn sie fertig restauriert worden sind, ziehen die Bilder in den Wartesaal im Badehaus 2, also können sie nur noch beim Saunabesuch in der Sprudelhof Therme bewundert werden. Es gibt also mehrere Gründe, warum sich ein Besuch des Badehauses 3 im Bad Nauheimer Sprudelhof lohnt.

Adresse

Jugendstilforum im Badehaus 3

Ludwigstraße 20

61231 Bad Nauheim

Mehr Infos

Das Museumscafé Auguste ist Dienstag, Donnerstag und Sonntag von 13:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. Das erste Wochenende im Monat ist geschlossen. Bei Interesse kann der Wartesaal auch für Veranstaltungen gebucht werden, inkl. Catering.

Mehr Infos gibt es auf der Webseite www.jugendstilforum.de.

Autor / Autorin
Katharina Wagner
Katharina Wagner
Die Bad Nauheimerin lernt durch das Schreiben für den Blog ihre Heimatstadt noch einmal neu kennen: „Ich treffe interessante Menschen, die Interessantes machen oder zu erzählen haben, und ich bekomme spannende Einblicke in Unternehmen und Einrichtungen, die ich vorher so nicht hatte. Das macht Spaß.“ Katharina Wagner ist freiberufliche Redakteurin (Online, Print, Social Media und TV), seit ihrer Kindheit großer Elvis-Fan und sie lebt mit ihrem Lebensgefährten und den zwei gemeinsamen Kindern in Nieder-Mörlen.